002 – Verlangsamung

von | 1. Nov. 2024

Heute möchte ich Dich ermutigen auszuprobieren, wie es sich anfühlt in Situationen von Unruhe, innerer Aufruhr oder vielleicht auch Unkonzentriertheit zu entschleunigen und damit bewusst zu verlangsamen.

Vielleicht kennst Du so etwas ja auch?
Du sitzt am Schreibtisch, solltest eigentlich eine Arbeit fertigstellen, um diese fristgerecht abzugeben, und fühlst Dich innerlich getrieben.
Es fällt Dir nichts ein und Du kommst auch nicht wirklich weiter.

Das Prinzip des Verlangsamens – unser Nervensystem reagiert dankbar und naturgemäß

In solchen Momenten, wenn unser Nervensystem übererregt ist, kann Verlangsamung eine wunderbare Möglichkeit sein, uns zu regulieren und wieder etwas mehr in Balance zu kommen. Denn durch das Verlangsamen erhält Dein Nervensystem Anreize sich sozusagen in einen anderen Zustand hinein zu regulieren.
Erstmal ist es jedoch wichtig, dem Tempo Raum zu geben, das sich innerlich in dieser Situation abbildet – denn Übererregung ist verbunden mit Reaktionen von Flucht und Kampf, in denen viel Energie, Kraft und Schnelligkeit steckt.

Wenn wir beim oben genannten Beispiel bleiben, könntest Du also beginnen Dich zu bewegen.
Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit vor die Türe zu gehen oder das Treppenhaus zu nutzen.
Bewege Dich also und beobachte in welcher Geschwindigkeit Du das tust.
Wahrscheinlich wirst Du anfangs das Bedürfnis haben, Dich schnell zu bewegen.
Das ist vollkommen nachvollziehbar, denn in Deinem Körper ist viel Energie gehalten und diese möchte vermutlich erstmal in Bewegung gebracht werden.

Gib diesem körperlichen Bedürfnis also gerne nach und fange nach einer kleinen Weile an, langsamer zu werden, z.B. langsamer zu gehen – aber auch nicht allzu langsam, denn das würde Deine körperliche Unruhe vermutlich wieder mehr aktivieren – und dann reduziere noch einmal Dein Tempo, solange bis Du das Gefühl hast, nicht mehr in einer Energie von Getriebenheit zu sein.
Wenn Du dann wieder zurück bist an Deinem Schreibtisch, spüre nach, was sich verändert hat und wie es sich jetzt in Dir anders anfühlt als zuvor.

Zudem lade ich Dich ein, darüber nachzudenken, wo und wann in Deinem Alltag eine bewusste Entschleunigung guttun könnte?

Was würde sich verändern?
Was wäre dadurch vielleicht möglich in Deinem Leben?
Wie spürst Du das in Deinem Körper?

Viel Freude beim Ausprobieren und Reflektieren!

 

Foto: iStockphoto